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Wir überwinden Barrieren – auch international

Der Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland e.V.ABiD pflegt seit vielen Jahren den internationalen Austausch, zum Beispiel im Rahmen des EDF (Europäisches Behindertenforum) und der IVP (Internationale Vereinigung der Behindertenverbände in den postsowjetischen Ländern).

Besonderen Ausdruck dieser Zusammenarbeit sind internationale Konferenzen, die 2017 in Duschanbe, Tadschikistan, 2019 in Berlin, stattfanden und auch 2020 wieder in Berlin stattfinden werden, siehe auch Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland e.V.ABiD-Institut.

Miteinander reden beseitigt Barrieren

Der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland „Für Selbstbestimmung und Würde“ e.V. (Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland e.V.ABiD) lud 52 Gäste von Behindertenorganisationen aus 13 postsowjetischen Ländern zu einer internationalen Konferenz am 29./30. März nach Berlin ein.

Mehr erfahren

Internationale Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland e.V.ABiD-Konferenz in Berlin
vom 13.-15. November 2015

Die Vorträge stehen jeweils in Deutsch und Russisch zur Verfügung.

Alle Übersetzungen vom Deutschen ins Russische und umgekehrt, wurden von Mario Roedel angefertigt (RRBS-2014@goldmail.de).

Armenien

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Ilja Seifert zur Lage in Belarus

Foto zeigt Ilja Seifert
Ilja Seifert

Berlin (kobinet) Der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland (Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland e.V.ABiD) hat enge Beziehungen zum Partnerverband in Belarus. Über die Lage in diesem Land, wo nach den Wahlen die Polizei gegen Proteste der Bevölkerung vorgeht, äußert sich heute besorgt Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland e.V.ABiD-Ehrenpräsident Dr. Ilja Seifert im kobinet-Interview.

kobinet: Du hast in den vergangenen Jahren viele Kontakte nach Belarus knüpfen können. Wie beurteilst du die Situation nach den Wahlen in diesem Land?

Seifert: Herr Lukaschenko ist offenbar der Ansicht, dass das Land ohne ihn unterginge. Dieser Irrtum beruht vermutlich auf einem Staatsverständnis, das auf einer starken, dynastischen Herrschaft basiert. Meine Kenntnis vor Ort liegt schon einige Zeit zurück. Aber ich weiß, dass viele Menschen in Belarus sich weniger Gängelei wünschen. Inzwischen schlug sie ja sogar in offene Unterdrückung jedweder nicht-konformen Bewegung um. Das kann nicht (mehr) lange funktionieren.

kobinet: Hast du aktuelle Einschätzungen von behinderten Menschen in Belarus?

Seifert: Zwei Tage vor der Wahl konferierte ich per Video u.a. mit dem Vorsitzenden des Belarussischen Behindertenverbandes. Er bestätigte, dass unter Menschen mit Behinderungen die Angst vor Ansteckung grassiert. Da in Belarus die Pandemie-Gefahr vom Präsidenten kleingeredet bzw. ignoriert wurde, hielten sich viele Betroffene besonders streng an selbstauferlegte Quarantäne-Regeln. So verschwanden sie noch mehr aus der öffentlichen Wahrnehmung. Es gibt auch – wie in Deutschland – kein speziell auf Menschen mit Behinderungen zugeschnittenes Förderprogramm.

kobinet: Wie positioniert sich die Behindertenbewegung in Belarus, zu der Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland e.V.ABiD enge Beziehungen enwickelt hat?

Seifert: Unsere Freunde und Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland e.V.ABiD-Partner sind weitgehend gelähmt. Der Verband verharrt überwiegend im Home-Office. Nur wenige Einzelne versuchen nach wie vor, öffentliche Aufmerksamkeit auf die speziellen Teilhabe-Bedürfnisse zu lenken. Sie haben leider – auch hier sehe ich durchaus Parallelen zu Situation in Deutschland – nur mäßigen Erfolg. Alles andere – insbesondere die Wirtschaft – scheint wesentlich wichtiger zu sein. Unabhängig davon vereinbarten wir aber, unseren Erfahrungsaustausch – wenn nicht anders möglich, eben per Video-Konferenzen – regelmäßig fortzusetzen.

Ilja Seifert zur Lage in Belarus