Gewaltschutz in unserer Gesellschaft
Am 22. März 2024 nahmen wir an der Veranstaltung „Kein bisschen
Gewalt!“ der SPD-Fraktion über Gewalt gegen Frauen und Kinder
teil.
In zahlreichen Impulsvorträgen durch Vertreter:innen verschiedener
Berufsgruppen wurden Kinderschutz, Grenzverletzungen in der
Erziehung, typische Spuren, Diskrepanzen zwischen Recht und
Rechtsprechung, Sorgerechtsfragen, Berichten aus Täter:innen- und
Opferarbeit sowie der Zusammenhang von häuslicher Gewalt und
Kindeswohlverletzung thematisiert.
Aufgrund der Zeit konnten zwar unsere Fragen zur besonderen
Rechtssituation und derzeit gängiger Praxis bei betroffenen Frauen
mit Behinderung – insbesondere in Hinblick auf das Sorgerecht bzw.
oft fehlende Barrierefreiheit zu und in Schutzeinrichtungen –
nicht beantwortet werden, allerdings ließ der Abend einen
umfassenden und gelungenen Austausch über das komplexe
(Tabu-)thema der Gewalt in Familien zu.
Wir hoffen nun, dass sich die Politik auch nach dem Wahljahr mehr
für Schutz vor Gewalt durch die Schaffung von mehr und für alle
Menschen zugängliche Plätze, durch Aufklärung in den Zielgruppen
und eine faire Rechtsprechung einsetzen wird.
Jede Frau, jedes Kind, jeder Mann und jeder Mensch überhaupt, der
Gewalt erfährt und zusätzlich im schlimmsten Fall nicht die
notwendige Hilfe erhält, ist eine Person zu viel – mit fatalen
Folgen!
Wir haben aktuell mit Vernetzungsgesprächen mit der
Frauenhauskoordinierung, Weibernetz und anderen Akteur:innen
begonnen, um gemeinsam die hervorragende Arbeit meist
Ehrenamtlicher auszubauen und damit Betroffene auf ihrem Weg zu
unterstützen. Hierbei möchten wir beispielsweise einen E-MailVerteiler errichten, um niedrigschwellig die statistisch leider
besonders häufig betroffene Gruppen wie Frauen mit Behinderung mit
leicht verständlichem Informationsmaterial zu versorgen oder
Kommunikationswege zu erleichtern.
Sollten Sie sich ebenfalls mit Ihrem Verein an diesem Projekt
beteiligen wollen oder in Ihrer Werkstatt, medizinischen Praxis
oder anderen Orts über Hilfsangebote informieren wollen,
kontaktieren Sie uns gerne: julia.augustin@abid-ev.de