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DsiN: Cyberresilienz stärken für Demokratie und Sicherheit

DsiN für Verbraucher
DsiN für Unternehmen
Zum Jahreskongresses von Deutschland sicher im Netz (DsiN) rief
Bundesinnenministerin und DsiN-Schirmherrin Nancy Faeser zum gemeinsamen
Handeln auf. Dabei hob sie angesichts wachsender Herausforderungen insbesondere im
Bereich von Desinformationen die Rolle digitaler Kompetenzförderung hervor.

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von links nach rechts: Anika Stegemann, StS Johann Saathoff, Klaus Heidrich, Claudia van
Veen, Ralf Benzmüller, Dr. Robert Reinermann, Aline Wacke, Petra Rollfing, Dr. Michael
Littger.
Berlin, 20.09.202 – Zahlreiche Vertreter:innen aus der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und
Politik kamen am Dienstag zum DsiN-Jahreskongress zusammen, der in diesem Jahr unter
dem Leitthema „Cyberresilienz für Demokratie und Sicherheit im 21. Jahrhundert“ stand.
Bereits im Vorfeld der Konferenz bekräftige die Bundesinnenministerin Nancy Faeser die
neue Bedeutung von Cyberresilienz für eine wehrhafte Demokratie und Sicherheit im
digitalen Zeitalter. „Das Ausmaß an Desinformation hat seit Beginn des russischen
Angriffskriegs gegen die Ukraine stark zugenommen. Auch hier gewinnt digitale
Kompetenzförderung rasant an Relevanz. Hier müssen wir gemeinsam an einem Strang
ziehen. Das Engagement bei DsiN ist daher ein wichtiger Baustein in der
Cybersicherheitsstrategie. Als Schirmherrin begleite ich diese Aufgabe gern und freue mich.
über zahlreiche weitere Akteurinnen und Akteure aus allen Bereichen, die diese Arbeit
unterstützen”, so die Bundesministerin.
Zur Kongresseröffnung rief der DsiN-Vorsitzende Thomas Tschersich zur deutlichen
Stärkung von Cyberresilienz durch Digitalkompetenzen auf. „Über 60 Prozent der Menschen
in Deutschland benötigen digitale Hilfestellungen. Hier sind Tür und Tor für Angriffe aus
dem Netz geöffnet. Wir müssen erfolgreiche Strukturen für Kompetenztransfer daher jetzt
engagiert ausbauen und allen Menschen zugänglich machen: in Schulen,
Ausbildungsbetrieben und Unternehmen, sowie auch im Ehrenamt und Vereinen“ so
Tschersich. Mit dem neuen DsiN-Digitalführerschein sei Anfang des Jahres darüber hinaus
ein Weiterbildungsangebot geschaffen worden, das Digitalkompetenzen kostenfrei fördere
und zertifiziere.
Bundesbeauftragte Dr. Anna Christmann: Cyberresilienz im Mittelstand braucht
Kompetenzen.
Im Eröffnungspanel des Kongresses bekräftige Dr. Anna Christmann, Beauftragte für Digitale
Wirtschaft und Start-ups des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, die
Handlungserfordernisse aus Sicht der Wirtschaft: „Cyber-Resilienz ist für Wirtschaft und
Gesellschaft elementar. Mit der „Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand“ und dem Projekt
‚mIT Sicherheit ausbilden‘ unterstützen wir gemeinsam mit DsiN mittelständische
Unternehmen dabei, sich vor den Gefahren der digitalen Welt zu schützen und resilienter zu
werden.” Susanne Dehmel, Mitglied der Geschäftsführung im Digitalverband bitkom, betonte
die Bedeutung der Vermittlung digitaler Kompetenzen. Die Zusammenarbeit von
Digitalexpert:innen und gesellschaftlichen Netzwerken sei hierfür unabdingbar. DsiN könne
dabei eine unterstützende und vermittelnde Rolle einnehmen.
Digitalkompetenzen für demokratischen Diskurs: neue Hilfsangebote
Im Impuls zu dem nachfolgenden Panel #Demokratie veranschaulichte die Autorin Marina
Weisband die Erfordernisse von Digitalkompetenzen für einen demokratischen Diskurs der
Gesellschaft. Dieser werde oftmals durch Angriffe aus dem Netz sowie von Hass und
hetzenden Reden geprägt. Eine neue Qualität gewinne das Thema dadurch, dass auch
staatliche Akteure mit enormen Ressourcen heute entsprechende Angriffe und
Desinformationen organisieren. Daher bedürfe es gemeinsamer Antworten und Reaktionen,
die nur im Zusammenwirken von Gesellschaft, Staat und der Expertise der Wirtschaft
erfolgreich seien. Für Sven Kindervater, Referent der Initiative PolisiN – Politiker:innen
sicher im Netz, ist eine stärkere Vernetzung mit lokalen Partnern und Initiativen
wünschenswert. Zwar stünden heute schon Hilfsangebote zur Verfügung; diese würden aber
oftmals nicht hinreichend nachgefragt und wären nicht bekannt. Für PolisiN kündigte
Kindervater neue Kooperationen und Formate für Politiker:innen auf kommunaler, Landes-
und Bundesebene, sowie eine interaktive Lern- und Kommunikationsplattform an.
Vereine und Ehrenamtliche stärken Transferarbeit
Für die Verankerung von digitalen Alltagskompetenzen im Ehrenamt und Vereinen verwies
Joachim Schulte, stellvertretender Geschäftsführer bei Deutschland sicher im Netz e.V., im
Panel #Bürgergesellschaft darauf hin, dass der Dialog mit der Zivilgesellschaft derzeit
ausgebaut werde. So würde im bundesweiten Netzwerk der Digitalen Nachbarschaft mit
aktuell 70 Standorten in Kürze neue Standorte in Sachsen-Anhalt entstehen, dessen
Landesregierung die Arbeit unterstütze. Auch mit der EU-Kommission werde durch die

gemeinsame Ausrichtung der Europäischen Woche der Medienkompetenz eine neue Initiative
entstehen, um digitale Debatten und konkrete Projekte mit der Zivilgesellschaft und
Wirtschaft zu fördern. Die Medienkompetenzwoche findet künftig in der 2. Oktoberhälfte
statt.
Digitalstrategie: übergreifende Bedeutung der Digitalkompetenzen
Zum Auftakt des Abschlusspanels verwies Hartfrid Wolff, Abteilungsleiter im
Bundesverkehrsministerium, auf die Anknüpfungspunkte in der Digitalstrategie für eine
digitale und sichere Zukunft. Diese umfasse konkrete Vorhaben zu digitaler Zivilgesellschaft,
lebenslanger Bildung und Schutzkompetenzen, sowie auch für die Bereiche Mobilität, smart
cities und Gesundheit. Dabei kommt der Vermittlung von Digitalkompetenzen eine
übergreifende Bedeutung zu. Die bereits bestehenden Transferstrukturen von DsiN
ermöglichen eine gute Ausgangslage.
Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesverbraucherschutzministerium machte
deutlich, dass bei der Vermittlung von Digitalkompetenz vor allem die Verbraucher:innen
mit besonderen Aufklärungsbedarfen angesprochen werden müssen. Katharina Kunze,
Leiterin des Digitalen Engels veranschaulichte aus Sicht ihrer Initiative die Bedeutung des
aufsuchenden Ansatzes bei älteren Generationen in ländlichen Regionen. Hier werde der
Engel mit Förderung des Bundesseniorenministeriums künftig zusätzliche Transferarbeit
leisten als Beitrag auch zum DigitalPakt Alter, der in der Digitalstrategie verankert sei.