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Der ABiD e.V. weist die Herabsetzung der Pflegeuntergrenzen zurück

Im Interview mit dem ARD-Mittagsmagazin im Jahre 2019 betonte der damalige Politiker Karl Lauterbach noch, warum die Einführung einer Personaluntergrenze in Krankenhäusern aus seiner Sicht wichtig sei: „Wenn wir die Personaluntergrenze nicht in den Krankenhäuser einführen, dann werden wir noch mehr Personal verlieren. Das Personal ist so überarbeitet, dass vom bestehenden Personal viele einfach aufgeben, weil sie die Arbeit nicht leisten können.“
2023 hat nun der Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Krankenkassen aufgefordert, vorübergehend die Personaluntergrenzen nicht mehr zu überprüfen, da nicht mehr genug Pflegekräfte zu Verfügung stehen. Dieses Problem ist seit Jahren aufgebaut worden. Statt mehr Personal aufzubauen indem man mehr Finanzen einsetzt, wird einfach die Personaluntergrenze heruntergesetzt. Und die Mitarbeiter die noch da werden jetzt doppelt belastet, das bedeutet dann man pflegt noch mehr Patienten mit noch weniger Personal. Die Lösung der Probleme wird somit ausschließlich am Personal ausgemacht, anstatt das System, die Vorgaben und Abläufe darin zu hinterfragen.

Diese Situation sieht der ABiD e.V. als ausgesprochen kritisch. In diesen Einrichtungen werden auch Menschen mit Behinderung sowie Senioren betreut, die meist eine erheblich höhere Pflege benötigen. Diese Pflege wird in diesem Falle vermutlich nicht mehr vollumfänglich geleistet werden können. Wenn man vernünftig über die Situation nachdenkt, würde man solche Überlegungen nicht anstellen.
Der ABiD e.V. weist diese Maßnahmen definitiv zurück.

Jörg Polster
Pressesprecher