Pressemitteilung: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2022
Endlich die Euthanasie-Opfer offiziell anerkennen
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2022.
Nach wie vor werden die vielen behinderten Menschen, die im Rahmen der nationalsozialistischen
Diktatur auf grausamste Weise umgebracht wurden, als Euthanasie-Opfer bezeichnet. Das ist eine
Beschönigung bzw. eine Verharmlosung der tatsächlichen Vorgänge.
Der Allgemeinen Behindertenverband in Deutschland e. V. (ABiD) fordert, diese Menschen offiziell als
Opfer des Nationalsozialismus anzuerkennen. „Es ist höchste Zeit, diesen Schritt zu vollziehen und den
Opfern den Respekt zu erweisen, den sie verdient haben“, erklärt der ABiD-Vorsitzende Marcus
Graubner. Die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages machten Mut für diese Entscheidung, müssten
jetzt aber schnell realisiert werden, so Graubner.
Die Nationalsozialisten betrachteten Menschen mit Behinderungen als nicht lebenswert. Allein in
Deutschland wurden 70.000 behinderte Menschen vergast, durch medizinische Versuche umgebracht
oder einfach verhungert gelassen. In Europa waren es um die 300.000 Menschen.
„Das darf sich auf keinen Fall wiederholen und die Regierung und das Parlament müssen diesen
Menschen den höchsten Schutz zukommen lassen. Deshalb ist es wichtig, die Erinnerung an die Opfer
hochzuhalten“, betont Graubner.
Interviewanfragen an.
Marcus Graubner
Telefonnummer: 0172 39 40 170
Der ABiD ist ein parteilich, religiös, ethnisch und weltanschaulich unabhängiger
Selbsthilfeverband. Er ist ein Zusammenschluss behinderter Menschen, ihrer
Angehörigen und Freunde, unabhängig von der Art der Behinderung. Die Hilfe zur
Selbsthilfe erfolgt unabhängig von einer Verbandszugehörigkeit.